Nachruf Apl. Prof. Dr. Johannes Brasche

Das Institut für Mathematik der TU Clausthal trauert um seinen am 17. Dezember 2018 plötzlich und unerwartet aus unserer Mitte gerissenen...

Das Institut für Mathematik der TU Clausthal trauert um seinen am 17. Dezember 2018 plötzlich und unerwartet aus unserer Mitte gerissenen außerplanmäßigen Professor Dr. Johannes Brasche.

Herr Professor Brasche war ein international bekannter und geachteter Mathematiker. Er ist einer der Pioniere der inversen Spektraltheorie. Seine Beiträge zu δ-förmigen Störungen in der Operatortheorie waren wegweisend und finden große Beachtung. Als langjähriger Mitarbeiter hat er das Institut für Mathematik der TU Clausthal geprägt.

Johannes Brasche wurde 1956 in Frankfurt am Main geboren und studierte an der Universität Bielefeld Mathematik und Physik für das Lehramt, entschied sich jedoch nach dem 1. Staatsexamen für eine wissenschaftliche Karriere. Er promovierte 1988 an der Universität Bielefeld über das Thema "Perturbations of self-adjoint operators supported by null sets". Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Bielefeld, Bochum und Frankfurt tätig, bevor er sich 1996 in Bochum habilitierte. Das Thema seiner Habilitationsschrift war "On spectra of self-adjoint extensions and generalized Schrödinger operators".

Nach mehreren Professurvertretungen an der Universität Bonn wurde er im Jahr 2000 zum (tenured) Associate Professor an der Chalmers University of Technology in Göteborg berufen. Aus familiären Gründen wechselte er 2004 auf eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mathematik der TU Clausthal, wo er 2015 zum Privatdozenten für Mathematik und im April 2018 zum außerplanmäßigen Professor auf dem Gebiet der "Mathematischen Modellierung" ernannt wurde.

Professor Brasche hat sich stets mit ganzer Kraft für die Mathematik in Clausthal und für die Studierenden eingesetzt. Er hielt mit großem Erfolg eine Vielzahl von Lehrveranstaltungen, die, ebenso wie seine Fachvorträge, stets ausgefeilt und auf die Zuhörer ausgerichtet waren. Er war bei den Studierenden aller Fächer sehr beliebt und wegen seines großen Engagements als Betreuer zahlreicher Bachelor- und Masterarbeiten begehrt. Bei der Videoaufzeichnung von Vorlesung war er im Bereich der Mathematik ein Pionier. Er war langjähriges Mitglied der Studienkommission für Mathematik und Informatik, stellvertretender Studiendekan, sowie Mitglied des Prüfungsausschusses für Mathematik und Informatik.

Vor allem wird er uns jedoch durch seine freundliche und hilfsbereite Art, durch seine stets gute Laune und sein offenes Ohr bei allen Schwierigkeiten in Erinnerung bleiben. Johannes Brasche hinterlässt eine große Lücke an unserem Institut.

Unser aufrichtiges Mitgefühl gehört seiner Familie.

Porträt von Herrn Brasche